AStA boykottiert Sommerfest und CI-Prozess der Hochschule Bremen

Pressemitteilung AStA Hochschule Bremen

Studierende von Hochschulleitung instrumentalisiert. Allgemeiner Studierendenausschuss steigt aus Corporate Identity-Prozess und Sommerfest der Hochschule Bremen aus.

Kurz vor dem Sommerfest der Hochschule Bremen (26.6.) ist es zum Bruch zwischen AStA und Rektorat gekommen. Auf der Veranstaltung soll die neue „Corporate Identity“ (CI) der Hochschule präsentiert werden – welches der AStA missbilligt. Durch die oberflächliche Einbindung des AStAs in den CI-Prozess, versucht die Hochschulleitung dem neuen Wertekodex einen studentischen Anstrich zu verleihen.

„In der 40-köpfigen Steuergruppe waren wir mit zwei Studenten völlig unterrepräsentiert“, kritisiert der AStA-Vorsitzende, Alexander Mißfeldt. Die Kritik der Studierenden sei stets missachtet worden. Bei der Absprache eines Werbefilms forderte das Rektorat jüngst „schöne, schlaue Charakterköpfe.“ Die entsprechende Mail ist in einem vollkommen inakzeptablen, sexistischen Stil verfasst, sodass der AStA am heutigen Mittwoch die Reißleine zieht. Die Studierendenvertreter brechen jegliche Mitarbeit am Sommerfest und künftigen CI-Projekten ab. „Am Ende steht ein Konzept, dass nicht von studentischen Interessen getragen ist, sondern den Studierenden von oben herab aufgezwungen wird“, so Mißfeldt. Der AStA fordert das Rektorat auf, den CI-Prozess endlich transparent zu gestalten und die Studierenden aktiv daran zu beteiligen.

Mit der neuen Corporate Identity und dem passenden Design verfolgt die Hochschule zwei Ziele: Einerseits will sie im internationalen Wettbewerb um Studierende attraktiver werden. Andererseits sollen für die Lehre Drittmittel von Wirtschaftskonzernen akquiriert werden. Dies ist auch im Sinne der Bildungspolitik des Landes Bremen. „Anstatt die Hochschule Bremen von Grund auf solide zu finanzieren, wird sie durch den Zwang zur Drittmittelfinanzierung in die Hände internationaler Konzerne getrieben“. kommentiert Mißfeldt. Der CI-Prozess sei in diesem Kontext ein weiteres Zeichen dafür, wie Hochschulpolitik im Sinne von Wirtschaftskonzernen gestaltet wird. „Dies widerspricht unserem Ideal einer emanzipatorischen und gesellschaftskritischen Bildung aufs Schärfste“, so Mißfeldt.

Die Hochschule lässt sich ihr neues Auftreten einiges kosten: es handelt sich um einen siebenstelligen Betrag. Außerdem wurde extra eine Vollzeitstelle eingerichtet. Mißfeldt: „Diese Mittel hätten deutlich sinnvoller in den Erhalt von Studiengängen fließen können.“ Denn im Rahmen des Wissenschaftsplans 2020 wurden die internationalen Studiengänge Volkswirtschaft (ISVW) und Journalistik (ISJ) ersatzlos gestrichen.

Für Rückfragen ist der AStA-Vorstand unter asta-vorstand@hs-bremen.de

1 Kommentar

  1. Wofür ist ein AStA da, wenn nicht dafür, jeden sinnlosen Mist zu boykottieren :-D

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