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Einführung Dualer Studiengänge sorgt für Unmut. Kooperation mit der Bundeswehr und fehlende Konzepte bringen Studierende auf die Barrikaden. Blockade des Akademischen Senats am 26.04.2016.

Pressemitteilung Allgemeiner Studierendenausschuss (AStA) der Hochschule Bremen

Einführung Dualer Studiengänge sorgt für Unmut. Kooperation mit der Bundeswehr und fehlende Konzepte bringen Studierende auf die Barrikaden. Blockade des Akademischen Senats am 26.04.2016.

Die Einführung des Dualen Studiengangs Fraueninformatik in Kooperation mit der Bundeswehr wurde vom Akademischen Senat (AS) am 22.03.2016 beschlossen. Dies geschah trotz langer Diskussionen nur unter der Änderung der Vorlage. Ebenso lag eine bereits verfasste Prüfung der Anwendbarkeit der Zivilklausel dem AS nicht vor. Diese kam zu dem Schluss, dass „ […] ein Kooperationsvertrag der Hochschule Bremen mit der Bundeswehr zum dualen Studium gemäß der Zivilklausel der Hochschule Bremen und des Bremischen Hochschulgesetzes derzeit nicht zulässig“ wäre. Der AStA sieht hierin eine klare Missachtung und Täuschung der Mitbestimmungsgremien der Hochschule.

Ebenso sorgt die für den 26.04.2016 geplante Abstimmung über die Einführung des Dualen Studiengangs Soziale Arbeit für große Aufregung unter den Studierenden. Der Akkreditierungsprozess und das Vorgehen des Rektorats werfen immer neue Fragen auf. Bisher unklar sind viele Details hinsichtlich der Ausgestaltung, der Qualität und der Folgen für den bisherigen Studiengang Soziale Arbeit. Befürchtet wird eine einseitige Ausrichtung auf Tätigkeiten im Amt, sowie ein Wegfallen von Studienplatzkapazitäten zugunsten dual Studierender. Im bisherigen Prozess scheint die Einflussnahme durch die Senatorischen Behörden bedeutend größer zu sein als Einwände Lehrender, Studierender und der zuständigen Akkreditierungskommission. Klare Forderungen an einen solchen Studiengang wurden überhört und bisher keine klaren und vollständigen Konzepte vorgelegt. Ebenso stößt das Unterzeichnen eines Kooperationsvertrags vor der Abstimmung durch den AS auf Unverständnis.

Der Vorsitzende des AStAs Timm von Bodecker sieht in diesen Vorgängen „ein undurchsichtiges Verhalten der Hochschule. Es kann nicht sein, dass man sich im letzten Jahr Werte und Leitlinien in einem so genannten CI-Prozess gegeben hat und in diesem Jahr dann unabgesprochen Studiengänge abhängig von einzelnen externen Geldgebern einführt.“ Statt weiterer Kürzungen im Bereich der Studiengänge wie die Schließung des Studienganges Journalistik im letzten Jahr, entdeckt die Hochschule nun Behörden und Institutionen als Kostenträger. Der AStA sieht hierin eine immer größer werdende Abhängigkeit von Dritten. Diese würden schließlich die Entscheidungen über die Vergabe der Studienplätze treffen und somit den freien Zugang zur Hochschule gefährden. Eine Ausfinanzierung der Hochschule und ihrer Studiengänge ist unumgänglich.

Aus diesen Gründen und der fehlenden Mitbestimmung durch Vertreterinnen der Studierendenschaft von Studiengangskommission bis hin zum Akademischen Senat ruft der AStA der Hochschule Bremen für den 26.04.2016 um 12:30 am ZIMT Raum 032 b und  c zur Blockade der nächsten Sitzung des Akademischen Senats auf.
„Man wolle sich nicht vor der Einführung von neuen Studiengängen verschließen, aber wäre deren Einführung nur dann möglich, wenn die Konzepte durchdacht und stimmig sind. Eine Kooperation mit der Bundeswehr sei aber in jedem Fall abzulehnen“, so von Bodecker.