Pressemitteilung

AStA gibt Stellungnahme zum Wissenschaftsplan 2020 ab

Heute hat der AStA der Hochschule Bremen dem Wissenschaftsausschuss des Landes Bremen seine Stellungnahme zum Entwurf des Wissenschaftsplanes 2020 vorgelegt. Darin bringt der AStA nochmals seine Sorge über die massiven Einschnitte an der Hochschule Bremen und der damit verbundenen Verschärfung der sozialen Selektion in der Bremer Bildungslandschaft zum Ausdruck. Die Stellungnahme im Wortlaut:

Der AStA der Hochschule Bremen hat den Entwurf des Wissenschaftsplanes 2020 mit großem Interesse gelesen und die Debatten der letzten Wochen verfolgt und auf unterschiedliche Art und Weise im Rahmen dieses Prozesses Position bezogen. Aufgrund der angemahnten Prüfaufträge für Studiengänge der Hochschule Bremen und an der Universität liefern wir nun in schriftlicher Form einen Beitrag zur Debatte:
Der AStA der Hochschule Bremen erkennt in den Aussagen aus Wahlversprechen und Koalitionsvereinbarung einen großen Widerspruch zu den konkret angemahnten Maßnahmen der senatorischen Behörde. Die geplanten Streichungen von Stellen, Verringerung von Studienanfängerplätzen und Prüfung von ganzen Studiengängen stehen im krassen Gegensatz zu den löblichen Zielen von Bildungsgerechtigkeit, mehr Durchlässigkeit im akademischen Bildungssystem und der Förderung junger Menschen in der Region Bremen.

Das bestehende Studienangebot der Hochschule Bremen sichert auch Menschen mit diversen Bildungsbiographien auf unterschiedliche Weise den Zugang zu höheren Bildungsabschlüssen. Speziell die unter dem Damokles-Schwert eines Prüfauftrags stehenden Studiengänge Freizeitwissenschaften, Journalistik, Politikmanagement, Tourismusmanagement und Volkswirtschaftslehre sichern auf einzigartige Weise die Möglichkeit akademischer Ausbildung mit Fachabitur oder Fachoberschulreife. Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die Beschreibung der genannten Studiengänge als Doppelangebote grotesk.

Darüber hinaus erkennt der AStA der Hochschule Bremen in der jetzt durch den Entwurf des Wissenschaftsplan 2020 vermittelten Linie eine Dezimierung der Studienmöglichkeiten im Land Bremen zulasten junger Menschen und gefragter Angebote. Die auf dem Prüfstand stehenden Studiengänge erfreuen sich hoher Auslastung, einer guten Vermittlungsquote ins Berufsleben und hoher oder steigender Nachfrage seitens Studienanfänger*innen. Im gleichen Maße weisen wir darauf hin, dass die durch den Entwurf angemahnten finanziellen Veränderungen zu einer generellen Verschlechterung der Studienbedingungen und einer Prekarisierung der Arbeitsbedingungen an der Hochschule führen werden, da Betreuungsquoten durch die Einsparungen in Mitleidenschaft gezogen werden müssen und der Druck auf einzelne Mitarbeiter*innen der Hochschule steigen wird.

Der AStA befürchtet eine sich verstärkende Einengung von Studienmöglichkeiten, was in der Folge zu sinkender Bildungsgerechtigkeit, weniger Durchlässigkeit und verminderter Teilhabe von jungen Menschen an Bildungsangeboten führt. Wir fordern daher eine Überarbeitung des Entwurfes des Wissenschaftsplanes zugunsten der jetzt studierenden und der folgenden Generation und rufen die senatorische Behörde zur Wahrnehmung ihrer politischen Gestaltungsaufgaben auf.